Wild Wild West USA Fascination Part 1

Sex lange Wochen.

Es sollte mit dem Stones Konzert in Denver Colorado starten.

Mick musste absagen weil er seinen Teebeutel verschluckt hatte und der Magen, unvereinbar mit der gewünschten sexuellen Ausstrahlung, grummelte.

No problem.

Nuffi und ich sind dann früher los als geplant Richtung Moab mit Zwischenstop in Grand Junction.

Oh Boy.

Schräges Hotel aus dem 19ten Jahrhundert.

Die Wirtin entschuldigt sich, weil sie ihre Zähne verlegt hat.

Jetzt wird uns klar:

Ab hier genau lebt John Wayne, lebendiger als je zuvor.

Attention please:

Wenn Du ab jetzt etwas negatives gegen Lichtgestalten wie Wayne, Elvis oder das Trump- (eltier) sagst wirst du immer noch geteert und gefedert.

Wir akzeptieren das, weil wir nicht zu den Deutschen gehören , die alles besser wissen und ihre allein seligmachende Meinung missionierend verbreiten wollen wie seinerzeit Columbus bei den Ureinwohnern.

Kopfschüttelndes Lächeln der Amerikaner.

Hier und auf unserer gesamten Reise wird die deutsche Unart, ohne jede Ahnung und Fachwissen, zu jedem Thema seinen Senf dazuzugeben, genauso negativ registriert wie die deutschen Pöbeleien gegen das amerikanische Staatsoberhaupt.

Zu den Protestwählern kommen jetzt noch die Trotzwähler.

Jetzt erst Recht..

Wir sind der gleichen Meinung.

Ein wunderbares Land.

Wir kaufen einen Wackeltrump.

Cool.

Auch die Musikumstellung von Ibizabeachclubsound auf Country geht erstaunlich schmerzfrei.

Wir singen mit:

Laut..Falsch… Happy.

America..here we are.

Auf nach Moab…

Start aller ernstzunehmenden sportlichen Aktivitäten: Freeclimbing, Rafting, Trecking etc…etc in und vor einer Kulisse , die einem den Atem verschlägt.

Hier kommt man runter…

Als Sandkörnchen, die Evolution von Millionen Jahren hautnah einatmen zu dürfen, ist faszinierend.

Der WauWau meiner Nachbarin und Freund Archäologe Rainer hätten hier ihre Freude.

Man stolpert alle Minuten über Saurierknochen.

Nuffi..war im ersten Leben eine Gemse.

Komme kaum nach.

Stelle alle Warnpiepshinweise am Herzschrittmacher aus.

Peinlich.

Faszinierend auch die Naturschutzbemühungen der Amerikaner, die ich in ähnlich strenger Form nur noch in der Antarktis erlebt habe.

So soll durch durchdachte Besucherreglementierung nicht nur die Natur geschont werden, sondern dem einzelnen Besucher Zeit und Raum,…ohne Ablenkung durch Menschenmassen,… für Ehrfurcht, Nachdenklichkeit und Selbstbesinnung gegeben werden.

Es gibt nur wenige Plätze auf der Welt, die dieses Gefühl der Winzigkeit und Bedeutungslosigkeit des Einzelnen so sichtbar werden lässt, wie hier.

Wir können uns nicht satt sehen.

Überall Oasen der Ruhe.

Zeugen der Evolutionsgeschichte ,…lange bevor es erforderlich wurde Gott zu erfinden.

Egal..ob Colorado River, die National Parks wie Arches,Bryce Canyon, Grand Canyon und Monument Valley und und…es überwältigt Dich.

Im Kontrast dazu dann der Gegensatz der amerikanischen Bonanzaspießigkeit, die charmant und niedlich, uns ein Lächeln abringt.

Auf Nachfrage:

Sie sind stolz Amerikaner zu sein.

Es rührt mich irgendwie.

Als bekennender Weltbürger sind mir solche demonstrativen Bekenntnisse allerdings fremd.

Ich registriere wohl dass wir Exportweltmeister sind und bedeutsame Dinge neben Dichtern und Denkern vorweisen können.

Ich fühle mich aber dort heimisch wo ich mich wohl fühle.

Es gehört hier aber dazu.

Warum nicht.

Rituale, die Zusammengehörigkeit demonstrieren.

In Deutschland, außer im Fußball, undenkbar.

Mein Freund Claudio würde sofort die Nazidesinfizierungsanstalt mobilisieren.

Gott bestrafe ihn mit einem Mädel wie Greta.

Zurück in die reale Welt.

Tanztee in Preston:

Süß,
wenn zum Beispiel beim Tanztee die Dorfschönheit,meistens mit weißem Cowboyhut, im Kampf um den ersten Tanz, fast erdrückt wird.

An der Seite lässig das Smartphone,wo früher der Colt hing.

Neue Brüste von den Eltern zum Schulabschluß geschenkt bekommen.

Größer als die Gnade Gottes.

Erinnerungen werden wach. Monaco Franze lebt hier.

Zwei schnelle Tänze…dann Schmusemusik. Köstlich. Gedämpftes Licht.

Wie geil ist das denn.

Die Dorfschönheit, in der Regel etwas zu schön, etwas zu blond, etwas zu rot der Lippenstift, kämpft verzweifelt, um die massiven Angriffe der Cowboys abzuwehren und ihre Jungfräulichkeit wenigstens über diesen Abend zu retten.

Tanzpause!

Gott hat sie erhört.

In den Kneipen…nicht unter 6 Fernseher mit allen Sportarten…sogar Bayern München…und.. (er lebt noch und spielt sogar noch Tennis)….Tommy Haas…Sonnyboy…und…

Mädchenschwarm der frühen….?

Wir sind gerührt.

Hinzu kommt die offene freundliche Art im täglichen Sprachumgang mit uns.

Der Amerikaner sagt seine Meinung.

Nicht besserwissend und nicht belehrend.

Manchmal fragend.

Unverständnis.

Aber kein deutscher erhobener Zeigefinger.

Warum wird in Deutschland eine Partei verteufelt nur weil deren Meinungsäusserungen Anderen nicht gefallen?

Wenn eine Partei vom Verfassungsschutz als mit dem Gesetz vereinbar eingestuft wurde…welchen Grund gibt es dann überzureagieren.?

Der Amerikaner sieht auch hier die Gefahr oder die Folge, dass zu den Protestwählern jetzt auch noch die Trotzwähler und verärgerte Nichtwähler hinzukommen.

Als überzeugte liberale Wähler stimmen wir im Grundsatz zu.

Und sehen mit Sorge, dass durch den falschen Umgang mit den Randparteien eine blödsinnige Aufmerksamkeit inklusive einer kostenlosen Marketingshow mit hohem Erinnerungswert und einer gefährlichen Protestsolidarität erzeugt wird, zu Lasten der Mitte.

Wir sind echt erstaunt wie lässig und locker hier offen diskutiert wird.

Das hatten wir in dieser Form nicht erwartet.

Auf der gesamten Reise (unerwarteterweise auch in Californien) sind wir nur auf wenige andere politische Statements gestoßen.

Von Trumpfeindlichkeit keine Spur. Im Gegenteil.

Weiter geht es.

Monument Valley war für uns mit am Beeindruckensten.

Komischerweise gefiel mir bei einer ähnlichen, unglaublich schönen Tour mit Sohn Max vor Jahren,die Raftingtour (allerdings über 5 Tage)besser , weil die aktuelle Tour offensichtlich wegen verschärfter Sicherheitsbestimmungenkastriert wurde.

Nuffi ist dennoch begeistert und freut sich, daß das Leben so schön und unbeschwert sein kann.

Grosser Gott…no risk…no fun.

Wenn ich Extremrafting buche , dann will ich kein Kinderkarussell fahren.

Die Welt wird eingedeutscht.

Fehlt nur noch eine Helm- und Anschnallpflicht. Uff.

Grauenvoll.

Wir gehen verbotenerweise in den schon geschlossenen Park und genießen unglaubliche Eindrücke .

Ein Indianer sitzt als Parkwächter in seinem VAN, 50m hinter uns, und spielt Rolling Stones:

„White Horses“ und „Fare away eyes“

Super schöne Abendstimmung.

Er akzeptiert uns..weil er fühlt…dass wir kein Fremdkörper hier sind….und seiner Natur Achtung und Respekt zollen.

Amis lieben Individualisten.

Wir auch.

Wir sitzen wie verliebte Teenager und saugen staunend das gigantische Farbspiel, das die schroffen Indianerfelsen im Schein der untergehenden Sonne präsentieren, in uns auf.

Hier muß man nicht viel sagen. Die Natur spricht zu Dir.

Mehr „Satisfaction“ geht nicht.

Bitte kein Touristenpferd!!

Kannst Du gut reiten?

Nein. Aber…Ich habe fast alle John Wayne Filme gesehen.

Regel Nr.1: Immer zwischen den Ohren durchgucken.

Cowboypferde haben außerdem einen Rückwärtsgang. Man muß die Zügel nur gleichmäßig leicht anziehen.

Also..Geronimo…Attacke!!…Wir greifen an.

Notfalls rückwärts.

Wir lernen Denise aus Frisco kennen.

Sie steht rauchend vor einem Schild…auf dem eine erhebliche Strafe angekündigt wird bei Mißachtung des Rauchverbotes.

Selbstbewusst.Frech.

Auf die Frage…Warum?….

lacht sie laut.

Bin Schauspieler!

Wenn man hier alles beachtet was verboten ist…dann reduziert sich der Spaßfaktor auf ein unerträgliches Maß.

Seid froh, dass Ihr in einem Land wohnt ohne dämliche Geschwindigkeitsbeschränkungen und Rauchverbote.

Wir lassen Denise ihren Fehlglauben.

Wir mögen sie.

Wir verabreden uns in 4 Wochen in San Franzisco

Sie will unser Hotel dort umbuchen, weil sie eines kennt was völlig abgefahren ist und besser zu uns passt.

No problem. Nice to meet you.

Wir freuen uns ehrlich.

Weiter geht es über Preston,Sedona.. mit Abstecher zu den Sliding Rocks und Lake Powells über Gerome,Route 66 nach Vegas.

Kulturschock gewünscht.

Auf der 66…treffen wir den Mann wieder, der die Route zu neuem Leben erweckt hat.

Angel. Eine Legende.

Er ist bekannt wie ein bunter Hund.

Ich erzähle in seinem Barbershop, dass ich vor 30 und vor 15 Jahren bei ihm war.

Seine Angestellte ruft ihn an. Er kommt Messer und Gabel in der Hand, Lätzchen um…von daheim angerast.

Ich zeige ihm alte Fotos.

Er ist gerührt.

Den Tränen nahe.

Er bittet um Fotos um sie in seinem Lebenswerk zum 95igsten Geburtstag zu integrieren.

Meint er meinen oder seinen Geburtstag? Egal.

Er ist lustig.

Hübsche Tochter hast Du,

murmelt er grinsend.

Nuffi spielt mit und schreit…Paps, ich möchte ein Eis.

Ich mag ihm nicht sagen, dass wir nicht wieder kommen werden,da die legendäre Strasse Reeperbahnartig verkommen ist.

30 Minuten für Seligman opfern.

Reicht völlig!

Wir bleiben höflich.

Köstlich:

Ohne Bordell (house of joy), gleich gegenüber der Kirche, geht auch hier nichts. (Gerome)

Impressionen…..

Dann nach 3 Wochen ab Richtung „Faszination Teil 2“

Vegas, San Diego, Santa Barbara,Carmel,Sausalito und San Franzisco.

See you in Vegas.

Nuffi ist vorbereitet.

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