Dokumentarfilmerin Carolin ruft….Ich komme

Thema: Schnappschüsse von Menschen aus aller Welt,die so viel mehr aussagen als Worte.

Ein Nebenprodukt ihrer eigentlichen Arbeit: Dokumentarfilme.

Um Carolin selbst zu verstehen, brauche ich länger, als meine Lebenserwartung hergibt.

Anstrengend. Na klar.

Künstler eben.

Es fehlt in dem Puzzle ihres Lebens immer das Teilchen mit der Wolke.

Sie sucht.

Ich hab aufgehört, zu fragen.

Belastbar, wenn sie Spaß hat.

Sie hört zu, wägt ab, grübelt und trifft schnell und zielgerichtet eine Entscheidung.

Der Versuch, sie dann noch umzustimmen, hat etwa eine Erfolgsaussicht wie der Versuch, Greta für Kohlekraftwerke zu begeistern.

Uff.

Eigenwillig. Überraschend.

Ich erkenne:

-Carolin hat ein gutes Auge für Menschen, Situationen und Stimmungen

-Neben einer großen sozialen Kompetenz hat sie ein Herz, so groß wie die Gnade Allahs.

-Ohne erhobenen Zeigefinger zeigt sie einfach nur Bilder, Situationen und Stimmungen in sanften Farben, die Spuren hinterlassen, weil sie nachdenklich stimmen.

-Der typische deutsche Irrglaube… im Besitz der allein selig machenden Meinung zu sein… geht ihr ab.

-Sie guckt, registriert, wägt ab, ob machbar oder nicht… und macht!!!

Do it… but do it good.

Trotzdem … nicht einfach zu händeln… und intellektuell zu gut drauf, um mit Männern, die nicht auf Augenhöhe sind, dauerhaft harmonisch klar zu kommen.

Carolin ist nichts für Feiglinge.

Sinngemäß ….. frei interpretiert:

„Gibt es auf dieser Welt nicht einen einzigen halbwegs brauchbaren Mann, der bereit ist, Wege zu gehen die noch nicht ausgetreten sind und der nicht zurückschreckt, wenn er erkennt, dass der Weg zu den Sternen verdammt beschwerlich ist und der wenigstens sich bemüht sein Gehirn über den Leerlauf hinaus zu belasten… und fern von jeder Google- Kreuzworträtselbildung noch genug auf seiner individuellen Festplatte gespeichert hat, um eigene Verknüpfungen von Ereignissen und Beurteilungen vornehmen zu können?“

Ich deute auf mich!!!

Sie lacht. Bleib ernst!

Du Goofy!!

Du bist Fachidiot und nicht lebensfähig.Wenn ich Dir nicht erklärt hätte, wie der Kühlschrank aufgeht, wärst Du längst verhungert.

Ich trau mich nicht, frech zu antworten…

Carolin schreibt,wenn sie gut gelaunt ist, Gutachten für mich.

Ich brauche 10 Stunden mit einem Finger.

Sie eine Stunde .

Dabei… formatiert und formuliert sie professionell um… Wahnsinn.

Sieht jedesmal schöner aus, als meine Diplomarbeit.

Carolin erläutert den eigentlichen Grund ihrer Einladung:

Eine gute Freundin, Sophie, widmet sich, (sie mag das Wort ‚opfert‘ nicht) als ehrenamtliche Vorsitzende, der Tierhilfe.

Das kostet nicht nur viel Zeit , sondern auch viel emotionale Kraft.

Auch Sophie ist eine starke Frau, die nicht viel redet, sondern anpackt.

Sie tut es einfach.

Die Ausstellung der Bilder von Carolin finden in diesen eigenwilligen, schönen Räumen im Glockenbachviertel statt.

Mir fallen die witzigen und originellen Fußbodenkombinationen auf…

Sophie ist vom Fach. Keine Frage. Sie gestaltet Räume und hat sich auf Altbauten spezialisiert.

Carolin will mit ihren Fotoschnappschüssen, die während und vor ihren Dreharbeiten entstehen (vorwiegend mit dem Handy) ein bisschen Aufmerksamkeit, ein bisschen Sensibilität wecken… für kleinere aber doch so wichtige, oft uns längst entrückte Dinge.

Das müssen nicht immer Probleme sein.

Dinge… wie Menschen… Gefühle und Tiere.

Dabei lässt sie dem Betrachter ganz bewusst viel Interpretationsspielraum.

Gottfried Benn sagte: Leben ist Brückenschlagen.

Genau das versucht Carolin.

Wir schauen und beobachten mit ihr:

-Die unverbrauchten Gesichter

-Wache Augen

-Rituale, die rühren, weil sie berühren… wie das jährliche Festmahl für die Verstorbenen…

Und ..und..

-Einer der Darsteller eines Filmprojektes fürArte …

(„aufgemotzte Vespas“…im Stil „Mad Max“),

am Ende der Welt, lässt sich die Haare für das Ereignis rot einfärben… und strahlt vor Stolz und Glückseligkeit….

-Ein Mann sitzt auf seiner Bank umgeben von einer Natur, in der man die Stille riechen und hören kann.

Unspektakulär.

Schön.

Ausdrucksvoll.

Auf dem WC läuft ein Video. Selbsterklärend.

Wie vieles hier.

Interessant.

Es wird voller…..uff…

Schnell in die Küche.

Wein nachschenken… Künstlerparty.

Das bedeutet:

Hier kann man die Leber nicht überfordern, auch wenn man möchte.

Ich denke kurz zurück an meinen letzten Besuch bei Carolin.

Thema: „Walnussernte in Kirgistan“,

Ein Thema, das nicht viel interessanter scheint, als die gesammelten Bundestagsreden der letzten 5 Jahre.

Aber… neidlos zugegeben :

Überraschend unterhaltsam.

Gut gemacht… Sehr gut sogar. (www.mangomondo.com)

Bin gespannt, was mich diesmal erwartet.

Eines weiß ich jetzt schon. Interessante, bunte Typen tauchen als Gäste auf.

War immer so.

Menschen!

Neugierige Menschen!!!

Das macht für mich den Reiz einer Stadt..aber auch einer Veranstaltung aus.

Ich mag Männer nicht besonders.

Da den Frauen, ohne Zweifel, eh die Zukunft gehört, freue ich mich daher, dass Sarah 1 auftaucht…

Ohne zu fragen weiss ich…

Künstlerin. Schriftstellerin. Querdenker.

Ich sag ja: vieles ist hier selbsterklärend.

Ich mag ihr Outfit.

Ich mag sie.

Ich hatte eine kleine Halsoperation und kann nicht gut sprechen. Dammi.

Wir müssen unser Gespräch verschieben.

Schade…aber..besser nix sagen, als unartikuliert rumzunuscheln.

Ich verstecke mich hinter der doofen Kamera.

Es ist voll jetzt.

Ich versuche wieder in die Küche zu kommen, um noch einen Zahnputzbecher Weißwein zu bunkern.

Da steht Sarah 2 und versucht eine Schranktür zu öffnen… wohl, weil sie meinte, es wäre der Eingang zum Damen WC .

Ein Engel. Wow!!

Ach jaaa. Weihnachten.

Ich fotografiere.

Sie lächelt… freundlich… mit einer Ausstrahlung… die ich mir für meine Heizung im Studentenheim damals gewünscht hätte.

Beim Lachen bekommt sie Schlitzaugen.

Wie süss ist das denn.

Ihre Freundin kommt dazu… Ich weiß ihren Namen nicht…

Aber ich weiß:

Sie ist selbstbewusst, frech, lustig…

Wenn Mädels mit Mund, Augen und Nase lachen…Vorsicht!

Hat Papa damals schon erkannt.

Ich höre auf, den Bauch einzuziehen… reiner Reflex aus früheren Zeiten… und bitte den eingemummelten Teddybären, sich für ein Foto mit Sarah2 so zu drehen, dass sie eben nicht aussieht, wie der Knuddelbär Baby Boo.

Unter ihrem Astronautenanzug ist sie natürlich gertenschlank… frotzelt trotzdem über meine Bemerkung.

Ich kann mich nur schwach wehren…. kann schlecht sprechen. Meine OP-Wunde juckt wie Teufel.

Sie lacht mich an oder aus. Egal. Immerhin.

Meine Fotos werden weder Sarah2 noch Baby Boo gerecht. Sorry.

Man wird im Internet sicher bessere Fotos finden.

Bei der Eröffnung der Ausstellung redet, für mich überraschend, Sarah2 als Schirmherrin des Tierhilfevereins… und richtig gut.

Lässig, charmant, bestens gelaunt.

Ohaa!

Wow! Ich bin hellwach.

Sie macht mich neugierig.

Dann Sophie als erste Vorsitzende des Vereins:

Ich bin beeindruckt von ihrer selbstlosen Bereitschaft sich für die schutzbedürftigen, oft hilflosen und geschundenen Tiere einzubringen.

Besonders in diesem kleinen, aber sehr aktiven Verein.

Sie würde sich über jede Spende freuen, da es ihre Arbeit enorm erleichtert und Mut macht. Also. Bitte!

Bitteee!

(www.tierhilfe-fuenfseenland.com)

Dann Carolin:

Sehr professionell und locker erzählt sie, warum sie gerade hier die Ausstellung machen wollte.

Sie erzählt von den Aufnahmen und einigen Geschichten, die ja mit jedem Bild verbunden sind.

Mich beeindruckt die Natürlichkeit, weg von jeder Pose und die sanften Farbkompositionen der Aufnahmen, die Carolin so nebenbei mit dem Handy eingefangen hat.

Einige Gäste fallen mir auf:

Eigenwillig… Bunt… Interessiert… Anders.

Ich fotografiere weiter, weil ich verdammt noch einmal keine längeren Gespräche führen kann, ohne dass jemand auf die Idee käme, einen Spendenverein für Sprachbehinderte einzurichten.

Peinlich.

Einige Gäste, höre ich so ganz nebenbei, sind bekannt und/oder außerordentlich begabt.

Das erkennt man meistens an der zurückhaltenden leisen Art… ohne jedes Gehabe.

Nur in einem ruhigen See spiegeln sich die Sterne.

Der DJ Yann zum Beispiel… nicht meine (Ibiza) Musik… aber gekonnt… Außergewöhnlich.

Sarah2, ganz ohne doofe Heidi Klum Posen, hat eine Präsenz und Ausdruckskraft, die andeutet, dass sie auf Laufstegen oder Fotoshootings, weit über München hinaus, Beachtung findet.

Müsste mich schon sehr irren… wenn nicht.

Sarah1 zeigt schon mit ein paar Sätzen, dass sie mehr erwartet und viel mehr bietet, als ein oberflächliches Bussi Gehabe… Bin sehr gespannt.

Und… Und…

Fazit:

Good vibrationes.

Gute Gespräche

Gute Stimmung

Hat Spaß gemacht.

P.S.

man kann die Bilder günstig kaufen carolinreiter@yahoo.com

man kann die Tierhilfe unterstützen (siehe oben)

Das Fest der Liebe.

Erinnert Euch!

P.S. P.S.

Ich gehe zu früh weg.

Ich höre voller Schrecken am nächsten Tag:

Es gab eine Tombola.

Ich rufe Carolin an.

„Mist. Wer hat Sarah 1 oder Sarah 2 oder den Teddy gewonnen?“

„Äääh… ein Abendessen mit….“

Blödmann! Sie legt auf.

War wohl zu früh…

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