Stones forever!Es gibt keine Nachkriegsgeneration die nicht mit ihnen Hautberührung hatte.

Ich benutze die „Rolling Stones“ heute mehr als Ausrede, um ausgesuchte Städtekurzreisen zu unternehmen… New York…Paris…Prag…Marseille…und demnächst Denver Colorado…

Ich beobachte den Wandel der Fans, besser die Besucher im Wandel der Zeiten, die ja seit den 80igern die Stones mehr als lebende (lebendige) Kunstausstellung,

(um das böse Wort Museumsausstellung zu vermeiden),

ansehen und das Phänomen der Ausstrahlungskraft dieses Kulturgutes verstehen zu suchen.

Mich erstaunt jedes Jahr wieder das immer jüngere Publikum.

Wann zum Teufel hat eine 16 Jährige Zeit den Text von ‚Sympathy for the Devil’…auswendig zu lernen? Fehlerlos. Ich fass es nicht.

In den 70igern kamen die ersten Gerüchte der endgültig letzten Tour auf.

Heute weiss jeder, dass nur der Tod von Mick oder Keith die Bandauftritte endgültig stoppen kann.

Then nothing!!

Mick Jagger hat Magengrummeln, weil er einen Teebeutel verschluckt hat wegen seiner verlegten Lesebrille.

Die Welt reagiert besorgt.

Niedlich, oder?

Man muss sich sehr alte Lifemitschnitte anschauen aus den 60igern..und frühen 70igern, um zu verstehen was damals abging.

Schwer vorstellbar.

Die meisten Konzerte mussten abgebrochen oder unterbrochen werden, weil die psychisch und physisch überforderten Fans reihenweise in Ohnmacht fielen oder so laut kreischten dass selbst Charlie keinen Sinn mehr sah auf seine Kochtöpfe einzuschlagen.

Bleibende Erinnerung an die… „Lets spend the night together Tour“, wo wegen Überlärms der Fans…die Band bis auf Brian Jones und Mick Jagger die Bühne verließen und die beiden ein sehr gefühlvolles ‚Ruby Tuesday‘ anstimmten,was tatsächlich einen Moment zu andächtiger Stille in der Ernst Merk Halle Hamburg führte.

Mick im Schneidersitz…Brian im Hintergrund mit seiner Sitar.

Unvergesslich.

Dieses Gänsehautfeeling ging später in dieser Intensität verloren.

In den 80iger und 90iger Jahren übernahmen Boygroups..und andere Musikrichtungen….

Auf Ibiza,

früher ohne 200mal ‚Miss You‘ und ohne 50ig mal ‚Angie‘ am Tag…undenkbar…,

übernahmen dann Lounge …Chill….Techno…House usw…

Nur in Südamerika…und in Holland…hielten die Stones die Vormachtstellung im Kampf um die Pole Position.

Wahnsinn…

Guckt Euch Tourneefilme aus dieser Zeit an…nicht die Auftritte, sondern die fast schon zeremonielle Vor-und Nachbereitung von Mama und Papa auf das Ereignis: Ein ‚Stones‘ Konzert in Argentinien. Berührend! Kult!

Großes Kino.

Als Studenten fuhren wir vom Konzert in der Deutschlandhalle Berlin..Rocker..Nutten..Schräge,Bekloppte…Tatoos..laut und gewöhnlich

den nächsten Tag nach München in den Zirkus Krone zum gleichen Konzert:

Weichgespülte..Smoking, Opernglas, B..C und D Promis….Dirndl, Chanel…Süüüsss.

Beides geil. Beides cool.

Keith, in einer Hand die Jack Daniels Flasche nuschelte mit brennender Zigarette im Mund…unnachahmlich: Stop Smoking, Please!!

Das waren Zeiten.

Rückfahrt im Zug auf dem Klo, weil kein Geld für die Fahrkarte mehr da war.

Früher ging es darum rauszukriegen, wo Teile der ‚Stones‘ nach dem Konzert auftauchten, um mit unbekannten Musikern ein paar Gigs zu spielen.

Keith immer…

Mick und Charlie manchmal.

Legendär..bei Piet Hein in Oud Loosdrecht nach den Amsterdam Konzerten.

Quasi Modo,Berlin…Keith und Billy Preston…das Ereignis.

München Schwabing…direkt vom Zirkus Krone auf die Kleinstbühne irgendwo. Und…und..

Dann tauchte Mick ab in die Society,…die ihn aber nie so richtig akzeptierte…

Bestes Beispiel die Familie seiner Frau Bianca.

Später machte er sich mehr oder weniger lächerlich auf der Tanzfläche im Pacha Ibiza mit 20ig jährigen Teenies seine rheumageplagten Knochen zu strapazieren.

Endsechziger…Großer Gott!!

Keith war da immer authentischer.

Bis auf die unsinnige Wohnung in bester Gegend am Central Park…die er dann auch fast ungenutzt verkaufte . Dublin…Edinbourgh…das waren die Plätze, wo er sich heimisch fühlte.

Und hingehört.

Sebastian Krüger, ein grandioser Künstler in der zeichnerischen und malerischen Darstellung von Charakteren des Showbizz und Besitzer einer Dauer Stones Backstage Karte weltweit…erzählte mir in einer durchzechten Nacht wunderbare Anekdoten und Geschichten aus persönlichen intensiven Gesprächen mit Keith….cool.